Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Spektrum Shake-speare

Forschung 96 Chloe bestehen, das 1587 von Angel Day ins Englische übersetzt wurde. Al- lerdings stellt sie auch fest, dass die Verknüpfung des Schiffbruchs mit dem Orakel desApollo und dieAussetzung und dasWiederfinden der Perdita «im Kern heliodorisch» (119) sind. Gesner argumentiert weiter, dass Aithiopika, einWerk aus dem dritten Jahrhundert, das auf Homer und Euripides zurück- geht, durch das Schriftsteller in ganz Europas jahrhundertelang beeinflusst worden sind und das 1587 von Thomas Underdownein ins Englische über- setzt wurde, wahrscheinlich eher die Primärquelle Shakespeares war. Verbunden mit dem Glanz und der Schönheit der Dichtung, ist es die weitgehende Abwendung von Pandosto zurück zu der griechischen Ro- manze durch die Rückgabe der vermeintlich toten Königin an ihren Ehe- gatten, die das Wintermärchen sowohl zu dem geistigen als auch dem künstlerischen Höhepunkt der antiken Erzählung und des thematischen Stoffes erhebt … Durch die Wiederauferstehung der Königin bei Shakes- peare kann das Stück gleichzeitig sowohl als Drama der menschlichen Erfahrung von Reue und Vergeben gelesen werden – eine Allegorie der christlichen Erlösungstheologie – als auch als eine Neuformulierung des Ceres-Persephone-Mythos, der antiken Erklärung der jahreszeitlich be- dingten Zyklen von Tod und Fruchtbarkeit, von Wachstum, Verfall und erneutem Erblühen, und erweitert auch als Symbol für die menschlichen Lebenszyklen. (124) Die Shakespeare-Forscher Jonathan Bate und Charles und Michelle Martin- dale sehen hauptsächlich aufgrund der Geschichte von Pygmalion in den Me- tamorphosen X mehr einen Einfluss von Ovid. Obwohl die Geschichte der zum Leben erweckten Statue bestimmt Parallelen zu Shakespeares Bildge- staltung aufweist, ist Ovids Poesie sehr viel erotischer als der ehrfürchtige dramatische Ton bei Shakespeare und Euripides. Hallet Smith von der The Riverside-Ausgabe ist umfassender in der Gegenüberstellung dieser beiden anerkannten Mythologeme, sowohl Pygmalions in der Standbild-Szene als auch Proserpinas in Zusammenhang mit Perdita. Er fügt hinzu: «Obwohl die Darstellung einer Frau als Statue dem Leser lächerlich erscheinen mag, war Shakespeares Publikum aufgrund der Maskenspiele beim Hof daran ge- wöhnt, wodurch die Szene sehr wirkungsvoll auf der öffentlichen Bühne war» (1566). J. H. P. Pafford, der Herausgeber von The Arden Shakespeare

Seitenübersicht