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Spektrum Shake-speare

Thema 61 cester in Akt V des zweiten Teils von Heinrich VI. In der zweiten Szene die- sesAktes, der von der historischen Schlacht von SaintAlbans handelt, offen- bart er bereits seine blutdürstige Natur und, nachdem er gerade den Herzog von Somerset im Zweikampf getötet hat, spricht er: Denn unter einer Schenke dürft’gem Schild, Der «Burg Sankt-Albans», machte Somerset Die Zauberin durch seinen Tod berühmt ! … Schwert, bleib gestählt! Dein Grimm ist, Herz, vonnöten! Für Feinde beten Priester, Prinzen töten. (Übersetzung von A.W. Schlegel) Diese Schlacht fand im Mai 1455 statt. Der historische Richard Plantagenet, wie Richard III. bürgerlich hieß, wurde im Oktober 1452 geboren, war somit zwei Jahre und sieben Monate alt! Die ersten Szenen des dritten Teils bezie- hen sich auf die Schlacht von Wakefield im Jahr 1460, in der der Herzog von York getötet wird. In dieser Schlacht spielt der künftige Richard III. im «rei- fen» Alter von sieben Jahren und zwei Monaten eine herausragende Rolle. Im Gegenzug muss sein neun Jahre älterer Bruder Edmund, Earl of Rutland, im Knabenalter sterben. Warum verglich sich Elisabeth gegen Ende ihrer Regierungszeit mit dem schwachen König Richard II. am Ende seiner Regierungszeit? Der Grund lag nicht nur in den Ähnlichkeiten der Ambitionen von Bolingbroke und Essex. Die Formel «nicht wie einer der Gefolgsleute Richards II. sein zu wollen» inAnspielung auf die unfähigen Höflinge, mit denen sich dieser um- geben hatte, scheint bereits lange vor dem großen Sieg über die spanische Armada 1588 in Umlauf gewesen zu sein (Chambers, E. K., William Shakes- peare, 2 Bände, Oxford 1930, Bd. I. , S. 353). Das Ende beider Regierungszei- ten war überschattet von einer desaströsen Militärintervention in Irland, drückenden Steuerlasten (die 1381 den Bauernaufstand unter Wat Tyler aus- gelöst hatten), Hungersnöten, Unzufriedenheit mit den Privilegien der Hof­ aristokratie. Außenpolitisch herrschte nach dem kurzen Krieg (Februar–Juli 1560) ge- gen die französischen Truppen in Schottland bis etwa 1585 Frieden, innenpo- litisch so gut wie nie.

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