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Spektrum Shake-speare

Thema 28 Maria Stuart Am 1. November 1586, als sich der Hochverratsprozess gegen Maria Stuart dem Ende zuneigte, schrieb König Heinrich III. von Frankreich an seinen Botschafter in England: «Da ich, was immer meine gute Schwester Euch ge- antwortet haben möge, nicht davon ausgehe, dass es in England ein Gesetz gibt, demgemäß meine Schwägerin für schuldig befunden und einer Recht- sprechung unterworfen werde könnte … ist sie doch eine souveräne Fürstin, die kraft des Privilegs aller anderen Könige über jeglicher menschlichen Rechtsprechung steht und nur Gottes Urteil untersteht. Und selbst könnte man diese Ansicht anfechten – was ich nicht glaube –, wie ich auch nicht gut glauben kann, dass meine gute Schwester mit einem Gerichtsverfahren ge- gen meine Schwägerin fortfahren werde …»5 Die Schwägerin ist natürlich Maria Stuart, die als Siebzehnjährige für kurze Zeit, von Mitte 1559 bis Ende 1560, durch ihre ein Jahr zuvor geschlos- sene Ehe mit Heinrichs vierzehnjährigem Bruder Franz II. Königin von Frankreich war. In dieser kurzen Zeit regierte faktisch das Haus de Guise, insbesondere Herzog François de Guise, der Bruder von Marie de Guise, Mutter von Maria Stuart und nach dem Tod Jakobs V. von Schottland Re- gentin des Landes. François de Guises Sohn Henri, Maria Stuarts Vetter, wurde zum großen Widersacher Heinrichs III., der von 1574 bis 1589 regierte. Um die Bedeutung zu unterstreichen, die die königlicheAbstammung für das Recht auf die Krone hatte, sei eine Aussage des katholischen französi- schen Herzogs Henri de Montmorency erwähnt, über die der englische Bot- schafter Stafford in einem Brief vom 5. Mai 1586 an Walsingham berichtet. «Was die Religion des Königs von Navarra betrifft, bedauert er es sehr, dass er nicht katholisch ist und gerne einen seiner Arme verlieren würde, damit Navarra sich bekehrt … Was ihn selbst angeht, so werde er trotz des großen religiösen Unterschiedes zwischen ihm und dem König von Navarra diesem dennoch treu bleiben, ihn ehren und respektieren als den ersten Fürsten von Blut, dem nach dem König die Thronfolge rechtmäßig zusteht.»6 Obwohl selber überzeugter Katholik wie de Guise, unterstützte Montmorency, wie 5 http://www.british-history.ac.uk/report.aspx?compid=74772. 6 http://www.british-history.ac.uk/report.aspx?compid=79229.

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