Streiflichter 79 des Shakespeare Guide to Italy (2011) von Richard Paul Roe. Ein faszinieren- des Buch, in dem mit akribischem Spürsinn Shakespeares Italienkenntnissen nachgegangen wird. Roes Fazit: Der Autor WILLIAM SHAKE-SPEARE kannteVerona, Padua,Venedig, Mantua und Florenz wie seineWestentasche – das System der von Stadt zu Stadt führenden Wasserstraßen und Kanäle, das Platanenwäldchen vor Verona, den alten Sitz der Gerichtsbarkeit in Villafranca, das Massengrab vor dem Lazaretto von Padua, die erste Schiffs- hebe von Lizza Fusine, den Treppenträger Gobbo vom Rialto und die Pilger- herberge unweit des Porto von Florenz. Shake-speare – eine Herausforderung Siegfried Seifert Nach Ansicht der Stratfordianer, insbesondere ihrer Experten, hat William Shakspere (1564 –1616) – in Bälde ist sein 400. Todestag – die Werke ge- schrieben, die unter dem Namen Shakespeare veröffentlicht wurden. Zum Gedenken an den verstorbenen großen Dramatiker William Shakespeare hat der versierte Zeitzeuge und Dramatiker Ben Jonson (1572–1637) ihm in der First Folio 1623, der ersten Gesamtausgabe der Shakespeare-Dramen, einen ehrwürdigen Nachruf gewidmet: To the memory of my beloued, The Author Mr. William Shakespeare. Ben Jonson über Shakespeare Im kurzen Vorwort neben dem seltsamen Titelbild des Verfassers steht die respektvolle Anrede My gentle Shakespeare. Das Adjektiv gentle hat damals nobel, vornehm, also adlig bedeutet. William Shakspere kann so nicht ge- meint sein. Er war keinAdliger.Auch das etwas dürftige Wappen, das er sich gekauft hatte, ändert daran nichts. Das immer gepriesene Titelbild, das ein echtes Portrait des großen Dramatikers aus Stratford sein soll, ähnelt eher einer Maske als einer wirklichen Person wie seinerzeit bei anderen Portraits.