Thema 43 angelastet werden,Young aber nicht freizulassen, sondern ihn vor den ande- ren als einen hinzustellen, der selber nichts preisgeben würde, so dass die hohe Meinung, die seine Komplizen von ihm haben, erhalten bleibt.»Youngs Verrat sollte sorgfältig verhehlt werden, damit sein guter Ruf weiterhin als Köder eingesetzt werden kann … Dies trifft genau das Bild, das Shakespeare von Polonius schildert – in dem, nehme ich an, er den altersgeschwätzigen Polonius darstellen wollte –, der Reynaldo anweist, die Wahrheit über Laer- tes’Verhalten in Paris auszuspähen. Your bait of falsehood takes this carp of truth; And thus do we of wisdom and of reach, With windlasses and with assays of bias, By indirections find directions out. (II. 1)31 Eur Lügenköder fängt den Wahrheitskarpfen; So wissen wir, gewitzigt, helles Volk, Mit Krümmungen und mit verstecktem Angriff Durch einen Umweg auf den Weg zu kommen. (Übersetzung von A.W. Schlegel) Diese Anweisung an seinen Diener Reynaldo erfolgt, nachdem Polonius in I.3 Laertes einige höfische Verhaltensregeln und sein ungetrübtes Vertrauen in ihn auf den Weg nach Paris mitgegeben hat. Dieser Name mit seinem ita- lienischen Klang erinnert an einen realen Diener Burghleys mit einem eben- falls italienisch klingenden Namen: Reymondo: «Ich danke Eurer Lordschaft für den Erhalt weiterer Kreditbriefe und sehr höflicher Briefe von Herrn Benedikt Spinola. Ich bin auch Herrn Reymondo verpflichtet, der mir mit einigen Gunsterweisen sehr geholfen hat, weshalb ich Eure Lordschaft, falls Ihr Muße und Gelegenheit dazu findet, bitte, ihm zu danken, denn ich weiß, dass der größte Teil seiner Freundschaft für mich Eurer Lordschaft gilt.» Der Brief ist an Lord Burghley gerichtet, am 15. März 1575, von Paris aus geschrieben, wo Edward de Vere auf seiner Reise nach Italien Aufenthalt 31 Ebenda, 250–251.