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Spektrum Shake-speare

23 Thema Dunkle Seiten der Elisabethanischen Zeit Teil I: Absolute Monarchie – Die Regelung der Religionsfrage Robert Detobel Einleitung1 So wie die Zeit zwischen 1550 und 1680 als das spanische goldene Zeitalter betrachtet wird, so das elisabethanische Zeitalter (1558–1603) als derAnfang des goldenen Zeitalters der englischen Literatur. Doch wo soll man den An- fangspunkt in der Zeit verorten? Man kann als Ursprungspunkt das Erschei- nen von Edmund Spensers The Shepherd’s Calendar 1579 ansetzen. Man kann auch das Jahr 1562 ansetzen, als vor der Königin das in Blankvers ge- schriebene politische Lehrstück Gorboduc aufgeführt wird. Autoren sind Thomas Sackville, der spätere Lord Buckhurst, dem die beiden letzten Akte zugeschrieben werden, und Thomas Norton, der, wie allgemein angenom- men wird, die ersten drei Akte verfasste. Der Begriff «goldenes Zeitalter» hat jedoch weitere Konnotationen: politische und wirtschaftliche Blüte. Zu- dem wird mit dem Begriff auch die Vorstellung einer friedlichen Welt ver- knüpft, einesArkadien, wie es inAnlehnung an den Propheten Jesaja, an die griechischen Dichter Hesiod und Theokritos und an den römischen Dichter Vergil seit etwa 1575 in England (und Westeuropa) in der Pastoralliteratur heraufbeschworen wird. Dieses Bild des elisabethanischen Zeitalters vermit- telt uns der wenig bekannte Schriftsteller Henry Chettle anlässlich des Todes der Königin 1603 in seiner Schrift «England’s Mourning Garment», ganz in der Tradition von Spensers Fairie Queene. 1 Zum Verständnis der historischen Hintergründe siehe auch das GLOSSAR am Ende des Artikels (S. 68.).

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