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Spektrum Shake-speare

Thema 66 mit ihm. «Mit Topcliffe schlagen wir so ziemlich dem Fass den Boden aus. Er versorgte Walsingham und andere mit Informationen, aber ein Spion war er in erster Linie nicht. Topcliffes Métier war der Vollzug. Er war der oberste Häscher, der Foltermeister der Königin. Details über seine Brutalität gegen- über katholischen Verdächtigen würden viele Seiten füllen: Strecken, Aus- peitschen,Verstümmeln; raffinierte Foltermethoden wie ‹iron gauntlets› und die ‹scavenger’s daughter› [Storch]; … Hier hören wir den Jesuiten Edmund Campion, der sich schrittweise vom Strecken auf der Folterbank erholt: ‹Hände und Füße betäubt, verglich er sich selbst mit einem Elephanten, der daniederlag und nicht mehr aufstehen konnte. Wenn er das Brot, das er zu essen bekam, in beide Hände nahm, verglich er sich selbst mit einem Affen› … Wir würden Topcliffe einen Sadisten nennen: seinen Zeitgenossen war dieses Wort nicht bekannt …»50 Die «iron gauntlet», der «eiserne Handschuh», war eine gängige Folter- methode im Tower. Es heißt, dass Topcliffe selbst sie erfunden hat. Sie war raffiniert, weil sie keine Verstümmelungen oder Blutspuren hinterließ. Es handelt sich nicht um einen Handschuh, sondern um eiserne Ringe, die um das Handgelenk durch Schrauben angezogen wurden. Der Gefangene stand auf einem Stuhl. Ketten wurden erst an einem Deckenbalken, dann an den Handgelenken befestigt. Der Stuhl wurde dann weggezogen, so dass der Ge- fangene in der Luft hing und das ganze Gewicht seines Körpers auf den Ge- lenken lastete. Auf diese Weise wurde der Jesuit John Gerad gefoltert; er konnte fliehen und hat ein Buch über sein Leben verfasst. Darin beschreibt er die Folgen der Folter. «Aber solch schneidende Pein kam über mich, dass ich kaum noch sprechen konnte. Am schlimmsten waren die Schmerzen in Bauch und Brust, in Händen und Armen. Alles Blut meines Körpers staute sich in Armen und Händen, und ich hatte das Gefühl, dass das Blut aus den Fingerspitzen und den Poren meiner Haut sickerte. Aber es war nur eine Empfindung, die dadurch hervorgerufen wurde, dass mein Fleisch über die Eisen quoll, die es hielten.»51 . «Topcliffe war nicht Walsinghams Mann. Er hatte sein eigenes Spür- und Verfolgungsressort und berichtete häufig direkt an die Königin. Er erklärte, 50 Charles Nicholl, The Reckoning – The Murder of Christopher Marlowe, London 1993, 110–1. 51 http://www.eyewitnesstohistory.com/torture.htm.

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