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Spektrum Shake-speare

Thema 45 meisten Fällen drohte ihnen keine Gefahr für Leib und Leben. Dann aber gab es diejenigen, die zwar formell «recusants» waren, jedoch einen Schritt weiter gingen, indem sie nach Auffassung der Herrschenden mit der Autori- tät der Staatskirche auch die des Staates in Frage stellten. Sie galten dem Staat nicht als «recusants», sondern als Hochverräter. Im Prozess gegen Ma- ria Stuart argumentierte Lord Burghley, dass in England keine Person je aus religiösen Gründen, sondern nur wegen Hochverrats hingerichtet worden sei. Formal war dies richtig.Aber nicht nur katholische Historiker werden zu Recht einwenden, dass es seit dem Suprematsakt von 1534, mit dem Heinrich VIII. sich wider den Papst zum Oberhaupt der englischen Kirche ausgerufen hatte, und dem Hochverratsgesetz desselben Jahres, das die Ablehnung des Eides auf den Suprematsakt zum Hochverrat erklärte, für einen Katholiken, zumal für katholische Geistliche kaum möglich war, traditioneller Katholik zu bleiben, ohne gegen den Suprematsakt zu verstoßen und damit zum Hoch- verräter zu werden (nach einer zeitweiligenAufhebung unter Maria I. traten diese Gesetze unter Elisabeth wieder in Kraft). Ihnen drohte die Hinrich- tung, auf jeden Fall das Gefängnis, was für Katholiken und nach dem Sieg über die Armada auch zunehmend für die Puritaner galt. Lassen wir die Pu- ritaner beiseite, haben wir es in allen drei Fällen mit Katholiken zu tun, aber, sofern das Verhältnis zum Staat als Referenz gewählt wird, jeweils mit einer anderen Kategorie. Und wir erhalten drei verschiedene Antworten – min- destens! Die Verwischung dieser Wesensverschiedenheiten durch die allge- meinen Termini «Katholiken» und «Protestanten» kommt faktisch fast einer historischen Fälschung gleich, was mit ein Grund ist, warum über die Frage, ob Shakespeare ein Katholik gewesen sei, so viele und so wenige gescheite Bücher und andere Dinge geschrieben worden sind. Hilaire Belloc schreibt in seinem Vorwort: «Für den Mann auf der Straße ist die Reformation die Geschichte eines freien und kraftvollen Volkes, das die Fesseln eines verbrauchten Aberglaubens abschüttelt; es stimme, dass eine kleine Minderheit der Nation an den alten Glaubensinhalten festhielt und, angestachelt von den sinisteren Jesuiten, sich gegen Kirche und Staat verschworen, aber sie würden schließlich von den patriotischen Protestanten geschlagen.»32 Heinrich VIII. sei ein noch zögernder Reformator gewesen, 32 http://www.archive.org/stream/MN5014ucmf_0/MN5014ucmf_0_djvu.txt.

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