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Spektrum Shake-speare

Hintergrund 141 hergestellt. Vielleicht aber hat diese animalische Affäre Titania mehr erfüllt als ihr bei Tag bewusst und Oberon lieb ist. Das Paar Theseus und Hippolyta repräsentiert die Macht der Menschen über Menschen. Die Erwartung ihrer Hochzeit und das Fest danach bilden den Rahmen des Stücks. Es ist eine erzwungeneVerbindung.Von Liebe oder Leidenschaft kann nicht die Rede sein, viel aber von Kalkül undVernunft. In Theseus’ Herrschaftsbereich gilt unbarmherzig altes Väterrecht. Väter wie Egeus bestimmen, wen ihre Töchter zu heiraten haben. Widerstand scheint zwecklos: es drohen Kloster oder Tod. Theseus muss, will er seine Macht behalten, dafür sorgen, dass die Gesetze, auf der sie gegründet ist, nicht ins Wanken geraten. Dieser Klasse entstammen die zwei so genannten Liebespaare. Sie sind die nächste Generation, Wohlstandskinder. Eines von ihnen, Hermia, will sich von der bevormundenden Tradition der Eltern nicht in die Knie zwingen lassen. Ihre unbeugsame Leidenschaft ist die Sprengkraft, die das verkrus- tete Gesellschaftssystem bedroht. Im folgenden Reigen der Neigungen der jungen Menschen sind es die Frauen, die unbeirrbar klare und konstante Vorstellungen haben: Hermia liebt Lysander. Helena liebt Demetrius. Daran wird sich das ganze Stück über nichts ändern. Es sind die Männer, die schwan- ken: Demetrius liebt vor Stückbeginn noch Helena, dann zu Stückbeginn plötzlich Hermia, schließlich (weil Oberon eingreift) durch den Saft der Zau- berblume wieder Helena. Lysander liebt Hermia, dann (weil ein Puck sich irrt) durch den Saft der Zauberblume Helena, am Ende (weil ein Puck seinen Irrtum korrigiert) abermals durch den Saft der Zauberblume wieder Her- mia. Bemerkenswert ist, dass ausgerechnet der selbst so promiskuitive Obe- ron hier mitfühlendes Interesse aufbringt, die jungen Paare in Ordnung zu bringen. Pyramus und Thisbe, das unglückliche Paar Als Geschichte in der Geschichte gerät ihre Tragödie durch die Aufführung einer Gruppe von Handwerkern zur Komödie. Ausgerechnet aus Anlass der Hochzeitsfeierlichkeiten von Theseus und Hippolyta spielen in der Regie von Peter Squenz die Hauptdarsteller Zettel und Flaut mit ihren Kollegen Schlucker, Schnock und Schnauz die Geschichte eines Paares, dessen Aus-

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