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Spektrum Shake-speare

Thema 65 1577 wird zum ersten Mal ein am englischen Kolleg im nordfranzösischen Douai geweihter Priester hingerichtet, 1578 ein anderer, 1581 werden 4 und 1582 werden 11 gehängt. Das monatliche Bußgeld für Verweigerung («recu- sancy») wird um das 4800-fache von 12 d. pro Gottesdienst auf £ 20 erhöht; gleichzeitig gilt es nunmehr kraft Gesetz als Verrat, die Absolution für den Abfall vom katholischen Glauben zu erhalten und sich mit der römischen Kirche zu versöhnen. 1585 wird ein weiteres Gesetz erlassen, demzufolge es als Verrat gilt, wenn ein im Ausland (in der Regel an einem der drei engli- schen Kollegien in Douai, Reims oder Rom) geweihter katholische Priester das englische Territorium betritt und ihm Unterschlupf gewährt wird; wird ein Priester gefasst, hat er entweder seinem Priestertum abzuschwören oder wird gehängt. Wir müssen jetzt Heinrich VIII., Elisabeth I., Maria Stuart, Lord Burgh- ley, Walsingham u. a. bitten, sich aus dem Scheinwerferlicht der Bühne der Welt zurückzuziehen und einem Manne den Vortritt zu lassen, der meist im Schatten bleibt. Just um 1570 herum wird man gewahr, dass er im politischen System der Elisabethanischen Zeit keine unwichtige Rolle spielt. Der Foltermeister der Königin Bassanio: Laßt mich wählen, Denn wie ich jetzt bin, leb ich auf der Folter. Porzia: Bassanio, auf der Folter? So bekennt, Was für Verrat in Eurer Liebe steckt? … Ja, doch ich sorg, Ihr redet auf der Folter, Wo sie, gezwungen, sagen, was man will. Bassanio: Verheißt mir Leben, so bekenn ich Wahrheit! (Der Kaufmann von Venedig, III. 2, Übers. A.W. Schlegel) In welcher Funktion Sir Richard Topcliffe (1531–1604) der Prinzessin Elisa- beth 1557 diente, ist nicht bekannt. In welcher Funktion er der Königin Eli- sabeth I. diente, ist bekannt: als Foltermeister. In seinem Buch über die Er- mordung Christopher Marlowes befasst sich Charles Nicholl ausführlicher

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