Forschung 100 Erste Strophe Chor: Reichbesuchtes, edelgesinntes und gastliches Haus des Mannes, Dich wählte der pythische Gott, Apoll mit goldner Laute, selbst zur Wohnung, Geruht’ in deinen Räumen der Viehherden Hirt zu werden. In den Triften der Flur, entlang Quertälern und Halden tönt’ sein Spiel Herdensegnender Lieder! Erste Gegenstrophe Daß entzückt mitweideten scheckige Luchse vom Sangeston, und Vom Othrysgebirge die Horde feuergelber Löwen kam gezogen, Und buntgefleckte Rehe um dein Saitenspiel, o Phoibos, Sich bewegten, behenden Sprungs hochwipflige Tannen lassend vor Lust an fröhlichen Klängen. (Alkestis 568 –576) David Bergeron deckt in «The Apollo Mission in The Winter’s Tale» (1995) auf, dass Shakespeare in sein Stück viele weitereAspekteApollos einbrachte. Obwohl der Gott, wie Artemis in Perikles, nicht selbst auf der Bühne er- scheint, durchzieht jedoch seine Anwesenheit durch das Orakel und die se- gensreichen Handlungen von Camillo und Paulina gegenüber Polixenes und Hermione das gesamte Stück. Ich würde den Hirten aufgrund seiner Be- schützung von Perdita mit hinzunehmen. Von den neunundzwanzig Bezügen auf Apollo in Shakespeares Werken stehen dreizehn im Wintermärchen. Drei frühe Komödien Verlorne Lie- besmüh’, Ein Sommernachtstraum und Der Widerspenstigen Zähmung enthalten einige Bezüge; aber dann müssen wir sämtliche Werke bis hin zum Wintermärchen überspringen, bevorApollo erneut in einer Komödie Shakespeares Erwähnung findet. Und nur in seinen späten Romanzen bezieht sich Shakespeare auf Apollos Macht als Orakel. (Bergeron 362) Bergeron identifiziert die wichtigsten klassischen Literaturquellen für das Orakel, wie zum Beispiel den Homerschen Hymnus des Apollo: Äschylos (Die Eumeniden), Euripides (Iphigenie und Ion) und insbesondere Ovid