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Spektrum Shake-speare

Thema 67 dass ‹er sich nicht um den Geheimrat schert, da er seine Befugnis von Ihrer Majestät hält› und dass er, ‹wenn er mit ihr reden mag, er sie aus jeder Ge- sellschaft herbeirufen kann›. In einem Brief an die Königin nennt er sie seine ‹Göttin›. In einem anderen Brief bittet er sie um Erlaubnis – um ihr ‹Gefal- len› – den Jesuiten Southwell zu foltern … Dem Priester Thomas Pormont, einem anderen seiner Opfer, erzählte er, er stehe ‹in so großemAnsehen und auf vertrautem Fuß mit Ihrer Majestät, dass er seine beiden Hände auf ihre Brüste, Brustwarzen und Nacken legen durfte» (Nicholl, S. 111–2). Die Intimitäten mit der Königin wird man wohl als das Produkt einer überhitzten Männerphantasie betrachten können, aber dass ein Vertrauens- verhältnis zwischen der Königin und dem Sadisten Topcliffe bestand und sie seine «besonderen» Dienste zu schätzen wusste, ist nicht zu bezweifeln. Keineswegs soll damit suggeriert werden, dass Elisabeth sadistisch veran- lagt gewesen wäre. Am Fall des Jesuiten Edmund Campion wird sich jedoch zeigen, dass, sobald sich eine Person vom herrschenden System lossagte, sie hinter einer stählernenWand der Gleichgültigkeit verschwand – auch für Kö- nigin Elisabeth. Teil 2 •  Die Tudor-Zeit: Zeitalter der Märtyrer •  Edmund Campion: I will not, come rack, come rope •  Shakespeare und die Religionsfrage •  Robert Southwell •  Die Symbolik der Bestrafung Erscheint im Band 2013

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