Thema 26 könne unter Umständen den beiden anderen Regierungsformen, der Adels- herrschaft und der Volksherrschaft, vorzuziehen sein, wenngleich die Volks- herrschaft, die Republik, daran lässt er, der er eigentlich ein überzeugter Republikaner und Legalist war, keinen Zweifel, langfristig die kontinuier- lichste Stabilität gewährt. Machiavelli wurde bei den absoluten Herrschern zum Synonym des Bösen; in England bezeichnete sein Vorname gar den Leibhaftigen selbst: Old Nick war einer der Kosenamen für den Teufel. Sie hätten, Hamlet paraphrasierend, über Machiavelli sagen können: «Und ob- wohl wir selbst davon inniglichst überzeugt sind, finden wir es doch nicht anständig von diesem alten Schuft, das so zu Papier zu bringen». Der Hof Unter dem Hof stellt man sich heute gemeinhin einen Palast vor, der als Ver- anstaltungsraum für königliche Hochzeits- und andere Zeremonien dient. Den Hof des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts hat man sich viel- mehr als das politische Zentrum des Landes vorzustellen, ganz so, wie es Ben Jonson in seiner Komödie Poetaster (1601) zusammenfasst: «Im Hof ist das ganze Königreich gebündelt» (IV. 9) Ben Jonson übertrieb nicht. Es dürfte klar sein, dass man das Wort Hof ebensowenig wie heute das Wort Markt als strikt ortsgebunden begreifen darf. Mit einem Markt kann man den Hof insofern vergleichen, als beide Institutionen maßgeblich sind für die Verteilung wirtschaftlicher Chancen. Norbert Elias vergleicht den Hof mit einer Börse. «Das ganze Getriebe hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Börse. Auch in ihm bildeten sich in einer aktuell gegenwärtigen Gesellschaft wechselnde Meinungen über Werte. Aber an der Börse geht es um Werte von Geschäftshäusern in der Meinung von Geldanlegern, am Hofe handelte es sich um Meinungen über den Wert der zugehörigen Menschen untereinander: und während dort jede, auch die kleinste Schwankung in Zahlen ausgedrückt werden kann, kam hier derWert eines Menschen primär in den Nuancen des gesellschaftlich-geselligen Ver- kehrs der Menschen untereinander zum Ausdruck.»3 Heute hätte Elias den 3 Elias, Norbert, Die höfische Gesellschaft, Frankfurt/Main 1983, 140) .