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Spektrum Shake-speare

Thema 41 Hamlet: … (zu Polonius) Ihr spieltet einmal auf der Universität, Herr? Sagtet Ihr nicht so? Polonius: Das tat ich, gnädiger Herr, und wurde für einen guten Schauspieler gehalten. Hamlet: Und was stelltet Ihr vor? Polonius: Ich stellte den Julius Cäsar vor; ich ward auf dem Kapitol umgebracht; Brutus brachte mich um. Hamlet: Es war brutal von ihm, ein so kapitales Kalb umzubringen. (III. 2) Es ist auch versucht worden, den Namen Polonius aus einer Assoziation mit Polonia/Polen abzuleiten. «[Israel] Gollancz hat auf der Grundlage von Po- lonius’ weltmännischen Maximen eine Assoziation mit dem polnischen Staatsmann Laurentius Grimalius Goslicius angeregt, dessen Präzepte in De Optimo Senatore 1598 als The Counsellor übersetzt wurden. Sollte dies so sein, ist dies ein Grund mehr anzunehmen, dass Polonius der originäre Name sei.»28 Ausschließen, dass gleichzeitig auch eine solche Assoziation vorliegt, soll man nicht. Eine augenfälligere Verbindung zu Polen ergibt sich über den «Fischverkäufer» («fishmonger») Polonius (II. 2). Lord Burghley stand in mannigfacher Verbindung zu Polen, insbesondere zu Danzig. Die Hanse- stadt Danzig hatte den englischen Händlern besondere Privilegien einge- räumt, was den anderen Hansestädten, insbesondere Hamburg und Lübeck, nicht recht war. Denn die Hansestädte genossen einerseits selber Privilegien in London, die England zu beseitigen versuchte. Auch Lord Burghley ver- suchte das Monopol der Hanse über den Ostseehandel im Interesse des eng- lischen Handels zu neutralisieren. Während das Königreich Dänemark hin- ter den Hansestädten stand, unterstützte der polnische König und Großfürst von Litauen Stephan Báthory (1533–1586) die Stadt Danzig und war in die- ser Hinsicht ein Verbündeter Englands. Burghley versuchte auch, den Aus- bau der englischen Flotte dadurch zu fördern, dass er für die Einführung des Mittwoch als zusätzlichen Tag, an dem Fisch statt Fleisch zu essen wäre («Cecil’s fast»), eiferte, was der Grund ist, weshalb Hamlet in II. 2 Polonius 28 Edmund K. Chambers, William Shakespeare – A Study of Facts and Problems, 2 Bde., Oxford 1930, I. 418.

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